
Intimes Elopement auf Loch Tay – Eine stille Kanu-Hochzeit in Schottlands Natur
Eine freie Trauung in Schottland, mitten auf einer kleinen Insel im Loch Tay – Mandy & Mike wählten genau diesen Ort für ihr ganz persönliches Elopement. Nach 20 gemeinsamen Jahren wollten sie keine große Hochzeit, keinen Trubel, sondern ein intimes Abenteuer unter freiem Himmel. Umgeben von Bergen, spiegelglattem Wasser und einer Handvoll enger Freunde paddelten sie im Kanu zu ihrem Trauort – eine Outdoor-Hochzeit in Schottland, die so schlicht wie bedeutungsvoll war.
Mike hatte sich schon im Dezember bei mir gemeldet. Seine Nachricht war kurz und direkt: Er und Mandy lieben das Paddeln, und Loch Tay ist ihr Lieblingsort. Nach ein paar Gesprächen – und gemeinsamem Paddel-Enthusiasmus – war der Plan geboren: Wir würden für ihre Trauung zu einer kleinen Insel im See paddeln. Eine Mini-Abenteuerhochzeit, ganz ohne Schnickschnack, aber mit ganz viel Herz.
Wir ließen alles locker angehen und wollten erst einmal schauen, wie sich die Dinge entwickeln. Über den Winter hinweg durfte alles ein wenig ruhen – und im Frühling, als der Termin näher rückte, nahmen wir den Faden wieder auf und sprachen über ihre Gelübde und darüber, was ihnen für die Zeremonie wichtig war. Mike erzählte mir ihre Geschichte – und es war wunderschön zu hören, wie sehr sie einander schätzen, wie sie gemeinsam gewachsen sind, und wie beständig ihre Liebe über zwei Jahrzehnte war.
Das Wetter ist in Schottland immer ein Glücksspiel – auch im Mai – aber diesmal war uns das Glück hold. Tag für Tag versprach der Wetterbericht Sonnenschein. Mike wollte sich nicht zu früh freuen, aus Angst, es zu verschreien – aber wir alle spürten, dass es gut werden würde.












Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen mit Blick über das Wasser. Nach ein paar tiefen Atemzügen begannen wir mit der Zeremonie. Sie war ganz auf die beiden abgestimmt – leise, ehrlich und voller Gefühl. Wir feierten ihre stille Stärke, ihren Humor und die Liebe, die sie über zwanzig Jahre getragen hatte.
Sie sprachen persönliche Gelübde, ehrlich, berührend, ohne großes Aufheben. Es gab einen Moment der Stille, ein Gedicht und ein Handfasting, das den Beginn ihres neuen Lebensabschnitts markierte. Umgeben vom Klang der Vögel und dem Plätschern des Wassers gaben sie sich das Ja-Wort.






Nach ein paar Fotos und einer ruhigen Weile auf der Insel stiegen wir wieder in die Kanus und paddelten zurück. Diesmal saß Mandy bei Mike im Boot – ihr eigenes zogen sie hinter sich her. Ein perfektes Bild für Partnerschaft: Seite an Seite, paddelnd in die gemeinsame Zukunft.
Es war ein ganz besonderer Tag. Ein Beweis dafür, dass es keine Menschenmenge und kein festes Gebäude braucht – nur die richtigen Menschen, den richtigen Ort und das richtige Gefühl.
Mike, Mandy und ihre Freunde und Trauzeugen Rachel und Michael reisten ein paar Tage vor der Hochzeit nach Killin und machten es sich auf ihrem Campingplatz gemütlich. Am Abend vor dem großen Tag trafen wir uns noch kurz zum Plaudern und Planen. Am Morgen der Zeremonie herrschte schon eine gewisse Aufregung auf dem Campingplatz – jeder merkte, dass sich etwas Besonderes anbahnte. Einige Camper kamen vorbei, um der Braut zu gratulieren. Es lag eine wunderbare Mischung aus Spannung und Neugier in der Luft – es war klar: Das würde ein Tag zum Erinnern werden.
Mike paddelte schon voraus zur Insel, um alles vorzubereiten – sogar ein kleiner Tisch und ein Stuhl fürs Unterschreiben standen bereit. Später folgte Mandy in ihrem eigenen Kanu, Rachel paddelte im nächsten, und Michael und ich teilten uns das dritte. Während wir flussabwärts zum Loch glitten, winkten uns ein paar Menschen vom Ufer zu… ein kleiner, stiller Festzug, begleitet von der Natur und einem Lächeln.
Da der Wasserstand niedrig war, mussten wir eine längere Route nehmen, aber das störte niemanden. Das Wetter war traumhaft, das Wasser spiegelglatt, überall Vogelstimmen. Als wir schließlich die Insel erreichten, wartete Mike schon – alles war fertig. In seinem Kilt sah er großartig aus, stolz neben dem kleinen Set-up, das er aufgebaut hatte.
Und dann kam Mandy – sie paddelte heran wie aus einem Märchen. Wären in schottischen Seen Meerjungfrauen zu Hause, sähen sie wohl so aus wie sie. Ihr Kleid war wunderschön, perfekt für diesen Moment und diese Umgebung. Einen Augenblick lang war es still, alle hielten einfach inne und schauten.











